Alopecia Areata kommt in der Regel unverhofft, plötzlich zeigen sich lichte kleine Stellen im Haarwuchs. Es dauert dann nicht lange, bis das Haar an dieser Stelle ganz ausgefallen ist und oft nicht mehr nachwächst. Chemo-Patienten sind auf den mit der Behandlung einhergehenden Haarausfall theoretisch vorbereitet und können sich mental damit auseinandersetzen. Die psychischen Folgen des Haarverlustes müssen sich von der klassischen Alopecia Areata Betroffene wie Chemo-Patienten in gleichem Maße stellen.
Obwohl die Haare bei Chemo-Patienten einige Wochen nach der Beendigung der Therapie wieder nachwachsen, es sich streng genommen also um eine vorübergehende Alopecia universalis handelt, ist das nun nackte Gesicht vielen gerade in der schweren Zeit der Krebserkrankung eine zusätzliche Bürde. Frauen kaschieren fehlende Kopfhaare mit einer Perücke oder fantasievollen Tüchern, Männer mögen heroisch zur vorübergehenden Kahlheit stehen. Doch Brauen und Wimpern fehlen. Permanent Make-up hilft über die anstrengende Zeit hinweg und schafft wiedererstarktes Selbstbewusstsein. Für die Zeichnung neuer Augenbrauen eignet sich ein Microblading, um Wimpern vorzutäuschen, leistet eine Wimpernkranzverdichtung optische Hilfe. Wachsen die eigenen Haare wieder nach, kann das Permanent Make-up das Aussehen durch ein dichteres Haarbild unterstützen.
Natürlich profitieren von dieser Möglichkeit alle unter Haarausfall Leidende, zumal viele Alopecia Areata-Patienten mit dauerhaftem Haarverlust leben müssen oder einfach mit der Ungewissheit, ob und wann Haare nachwachsen oder wann der nächste Schub eintritt.
Haarpigmentation versus Haartransplantation
Es muss nicht gleich eine Haartransplantation erfolgen, wenn die Haare unaufhaltsam ausfallen. Die Vorteile einer Haarpigmentation gegenüber einer Haartransplantation liegen in deutlich geringeren Kosten, weniger Schmerzen und sofortigem Ergebnis, die Haarfollikel werden nicht geschädigt, es ist kein operativer Eingriff notwendig, die Methode ist für Frauen und Männer anwendbar und kann, falls sich (sehr selten) die Einstellung zu kahlen Stellen ändert, mit einer Laserbehandlung wieder entfernt werden. Eine Haarpigmentierung hält bis je nach Stoffwechsel von 3 bis zu 6 Jahren an und beginnt dann zu verblassen. Nachteilig erachten manche eine Haarpigmentierung, da sie das Haarbild zwar erheblich verschönert und bei ganz kahlen Köpfen auch täuschend echt imitiert, das nachgemachte Haar aber nicht wie bei einer Haartransplantation wächst.
Haarpigmentierungen lassen sich in jedem Alter durchführen, schon junge Menschen können unter Haarausfall leiden. Das kann erblich-genetisch bedingt, aber auch krankheitsbedingt sein wie auch als Folge einer Chemotherapie. Wer Angst vor chirurgischen Eingriffen und/oder den damit verbundenen Schmerzen hat, was eine Haartransplantation unweigerlich mit sich bringt, findet in der Pigmentierung eine gute Lösung des Problems. Davon abgesehen, lassen sich auch Transplantationsnarben mit einer Pigmentierung gut kaschieren. Eine Haarpigmentierung zeigt sich auch als gute Zwischenlösung für Frauen, die sich wegen hormoneller Umstellungen mit so genanntem diffusem Haarausfall konfrontiert sehen. Hier hilft die optische Verdichtung der Psyche enorm, bis das eigene Haar wieder wie gewohnt wächst.