Ein erwachsener Mensch verfügt über ca. 5 Millionen Haare. Nur etwa 100 000 davon entfallen auf das Kopfhaar, das doch das auffallendste Haarbild zeigt. Im Schnitt begleitet uns ein einzelnes Kopfhaar über 4 unserer Lebensjahre und fällt dann im natürlichen Zyklus der Haarerneuerung aus. Ein paar verlorene Haare im Kamm empfinden deshalb wir als ganz normal. Zeigt sich dagegen ganz plötzlich eine kleine, klar umgrenzte, kahle Stelle unter den Haupthaaren, gibt das Anlass zur Sorge. Denn das Schreckgespenst Alopecia Areata, kreisrunder Haarausfall, beginnt ganz genau so. Zur konkreten Feststellung der Diagnose ist ein ärztlicher Befund notwendig.
Die Betroffenen haben es mit einer nicht sicher therapierbaren Haarerkrankung zu tun. Zur Unsicherheit und einem Gefühl der Ohnmacht trägt auch die ständige Sorge um den weiteren Fortschritt des Haarausfalls bei. Die psychische Belastung ist erheblich. Hoffnung, wenn die Haare wieder nachwachsen, wechselt mit Niedergeschlagenheit, wenn dafür an anderer Stelle flächiger Haarausfall einsetzt. Mit einer Haarpigmentierung können vom kreisrunden Haarausfall betroffene Areale kaschiert werden und dadurch ein besseres Selbstwertgefühl vermitteln.
Das Bild der Alopecia Areata kann sich auch zu einer Alopecia totalis wandeln, wenn im Krankheitsverlauf alle Kopfhaare ausfallen oder zu einer Alopecia universalis, die jegliche Körperbehaarung umfasst, wie es als Folge einer Chemotherapie auftritt.
Professionelle Haarpigmentierung bei Haarverlust
Eine Haarpigmentierung ist keine Tätowierung auf der Kopfhaut. Haarpigmentierung ähnelt vielmehr einem speziellen Permanent Make-up, da Farbpigmente mittels mikrofeinen Nadeln in die Kopfhaut impliziert werden. Die richtigen Farbpigmente spielen dabei eine besondere Rolle, sie müssen strenge Kriterien in Sachen Verträglichkeit erfüllen und frei von Schadstoffen sein. Zudem müssen die Farbmoleküle eine bestimmte Größe aufweisen, damit eine Haarpigmentierung möglichst naturgetreu gelingt und auch Stoppelfrisuren wie frisch rasiert wirken.
Das Ziel, den optischen Haarersatz natürlich erscheinen zu lassen, ist auch der Grund dafür, dass helles oder schon weißes Haar nicht für eine Haarpigmentierung geeignet ist. Selbst graue Farbpigmente zur Verdichtung weißen Haares würden ein unzureichendes Haarbild ergeben.
Gute Ergebnisse lassen sich mit einer Haarpigmentierung bei zurückweichendem Haaransatz und Geheimratsecken erzielen. Vor der Pigmentierung wird die neue Haarlinie zunächst aufgezeichnet und auf die Form des Gesichts abgestimmt. Schmerzempfindliche Patienten schätzen eine Betäubungssalbe auf den zu behandelnden Hautbereichen, die meisten aber verspüren ohnehin keine Schmerzen. Als besonderen Vorteil sehen viele, dass sie sich auch unmittelbar nach der Behandlung schon unbesorgt in der Gesellschaft bewegen können. Lediglich zu viel Sonne muss für etwa 14 Tage gemieden werden und ein paar Tage sollte auf Sport und andere schweißtreibende Angelegenheiten verzichtet werden, um die frische Pigmentierung nicht zu gefährden.
